Dienstag, 29. Oktober 2013

Kürzung von Zuschüssen für Hausärzte

Alleine in Niedersachsens ländlichen Gegenden ist ein Defizit von 400 Hausarztstellen zu verzeichnen. Vor dem Hintergrund der fortlaufend alternden Bevölkerung und den damit in Zusammenhang stehenden wachsenden Versorgungserfordernissen, macht das Verhalten der niedersächsischen Landesregierung einen befremdlichen Eindruck. Die nämlich kürzt die Fördermittel für Hausarztpraxen in ländlichen Bereichen mit dem Hinweis darauf, dass die Kassenärztliche Vereinigung einen Anteil der Kosten übernehmen soll. 

Andreas Reuter, pixelio.de
Die Kassenärztliche Vereinigung ist weder in die Absicht des Landes eingeweiht, noch hat es Verhandlungen mit ihr gegeben. Kurz gesagt: Das Land kürzt die Förderung um 600.000 Euro und setzt voraus, dass die Kassenärztliche Vereinigung einspringt. Die hat sich hierzu noch nicht weiter geäußert, so dass eine Reaktion abzuwarten bleibt. Nun ist bekannt, dass es junge Ärzte nicht unbedingt ins niedersächsische Hinterland zieht und nur wenige Hausärzte konnten in der Vergangenheit mit Zuschüssen für die Praxiseinrichtung auf dem Land verpflichtet werden, was an den noch offenen 400 Stellen ablesbar ist. 

Allerdings trägt die Verkomplizierung der Förderung durch das Land Niedersachsen nicht dazu bei, den Anreiz zu erhöhen – eher das Gegenteil ist der Fall. Wünschenswert ist, dass das negative Beispiel in Niedersachsen nicht auch in anderen Bundesländern Schule macht.

Sollten Sie Medizin studiert haben und sich in ländlichen Bereichen Deutschlands niederlassen wollen, sollten Sie deshalb vorher einen Blick in die Hausärzterichtlinie des betreffenden Bundeslandes werfen. Denn auch wer das Landleben liebt, muss sich nicht in die Nesseln setzen.


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