Alleine in Niedersachsens ländlichen Gegenden ist ein
Defizit von 400 Hausarztstellen zu verzeichnen. Vor dem Hintergrund der fortlaufend
alternden Bevölkerung und den damit in Zusammenhang stehenden wachsenden Versorgungserfordernissen,
macht das Verhalten der niedersächsischen Landesregierung einen befremdlichen
Eindruck. Die nämlich kürzt die Fördermittel für Hausarztpraxen in ländlichen
Bereichen mit dem Hinweis darauf, dass die Kassenärztliche Vereinigung einen
Anteil der Kosten übernehmen soll.
Andreas Reuter, pixelio.de |
Die Kassenärztliche Vereinigung ist weder in die Absicht des Landes
eingeweiht, noch hat es Verhandlungen mit ihr gegeben. Kurz gesagt: Das Land kürzt die Förderung um 600.000 Euro
und setzt voraus, dass die Kassenärztliche Vereinigung einspringt. Die hat sich
hierzu noch nicht weiter geäußert, so dass eine Reaktion abzuwarten bleibt. Nun ist bekannt, dass es junge Ärzte nicht unbedingt ins
niedersächsische Hinterland zieht und nur wenige Hausärzte konnten in der
Vergangenheit mit Zuschüssen für die Praxiseinrichtung auf dem Land verpflichtet
werden, was an den noch offenen 400 Stellen ablesbar ist.
Allerdings trägt die
Verkomplizierung der Förderung durch das Land Niedersachsen nicht dazu bei, den
Anreiz zu erhöhen – eher das Gegenteil ist der Fall. Wünschenswert ist, dass
das negative Beispiel in Niedersachsen nicht auch in anderen Bundesländern
Schule macht.
Sollten Sie Medizin studiert haben und sich in ländlichen
Bereichen Deutschlands niederlassen wollen, sollten Sie deshalb vorher einen
Blick in die Hausärzterichtlinie des betreffenden Bundeslandes werfen. Denn auch wer das Landleben liebt, muss sich nicht in die Nesseln setzen.
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